Invasive Attacks

Hardware-Angriffe, bei denen physikalische Veränderungen am Halbleiter vorgenommen werden, bezeichnet man als invasiv. Im Vergleich mit nicht-invasiven bzw. semi-invasiven Angriffen sind invasive Angriffe am mächtigsten, aber auch am teuersten.

Eine sehr bekannte invasive Angriffstechnik ist Microprobing. Dies bedeutet, mikroskopische Nadeln an die interne Verdrahtung eines Chips anzubringen. Dies kann entweder zum Einstreuen von Fehlern benutzt werden, oder zum Auslesen von Geheimnissen, die den angegriffenen Chip nicht verlassen dürfen.

Elektrisch betrachtet hat Microprobing den Effekt einer kapazitiven Last im Femtofarad-Bereich auf die angegriffene Leitung. Vereinfacht betrachtet wird die angegriffene Leitung langsamer. Dies kann gemessen werden, um Microprobing zu erkennen.

Obwohl die für Microprobing notwendige Ausstattung - Mikroskop, Mikropositionierer, Messnadeln, Verstärker - teuer zu sein scheint, macht der Gebrauchtmarkt das Equipment auch für Einzelpersonen bezahlbar. Deshalb ist es wichtig, an kostengünstigen Schutzmechanismen zu forschen.

Forschungsthemen

  • Microrobing-Erkennungsschaltungenmit geringem Flächenbedarf
  • Konzepte zur Erkennung anderer invasiver Angriffe wie Backside-Polishing
  • Analyse und Verbesserung der Stabilität von Erkennungsschaltungen

Ausgewählte Veröffentlichungen

Michael Weiner, Salvador Manich and Georg Sigl, A Low Area Probing Detector for Power Efficient Security ICs, Workshop on RFID Security (RFIDsec), Springer, July 2014.

Michael Weiner, Salvador Manich and Georg Sigl, A Low Area Probing Detector for Security ICs, TRUDEVICE Workshop Test and Fault Tolerance for Secure Devices, May 2014.

Salvador Manich, Markus Wamser and Georg Sigl, Detection of probing attempts in secure ICs, Symposium on Hardware-Oriented Security and Trust (HOST), IEEE, June 2012.